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Smart Wearables im E-Health-Bereich
Die neuen Möglichkeiten, die die Verbindung von Mode, Design und modernen Technologien im E-Health-Sektor eröffnen, reichen vom Fitness-Tracker-Armband, mit dem sich Bewegungen, Körperfunktionen und der allgemeine Gesundheitszustand einer Trägerin / eines Trägers bestimmen und messen lassen bis zum Exoskelett, dass querschnittsgelähmten Menschen das aufrechte Gehen ermöglicht. Dass die Entwicklungen im E-Health-Bereich inzwischen weiter gehen, als die Funktionsuhr am Handgelenk, zeigen auch die folgenden Best-Case-Beispiele.
Soft-Prothese von Ghost
Berlin ist eine Innovations-Hochburg im E-Health- und Smart Wearables-Bereich. Das zeigte sich deutlich im Rahmen des Accelerator-Programms Smart Wearables X Smart Textiles 2017. Unter den rund 20 Bewerbungen für den Award befanden sich zahlreiche innovative Ideen aus dem Gesundheitsbereich.
Das Startup Ghost konnte schließlich die Jury überzeugen und gewann den Wettbewerb mit einer Soft-Prothese, die es Menschen mit Nervenschädigungen in der Hand oder einer amputierten Hand ermöglicht, zu tasten und Temperaturen zu fühlen. Die Gründerinnen Isabella Hillmer und Laura Bücheler haben mit dieser neuartigen Prothese in Form eines Handschuhs den Gründerpreis in Höhe von 10.000 Euro gewonnen. Die Wirkungsweise der Prothese erklären sie folgendermaßen:
“Wir nutzen die Tatsache aus, dass sich das Gehirn immer weiterentwickelt und nie aufhört, sich neu zu verknüpfen – im Fachjargon nennt man das Neuroplastizität. Mithilfe des Handschuhs wollen wir neue Verknüpfungen im Gehirn gezielt lenken und dadurch sozusagen einen Teil des Gehirns neu programmieren.”
Smarterials Chirurgische Handschuhe
Unter den vier Startups, die ihre Produkte im Finale des Accelerator-Programms Smart Wearables X Smart Textiles 2017 präsentierten, befand sich auch die Smarterials Technology GmbH, die ebenfalls einen Handschuh – allerdings mit ganz anderer Funktion entwickelt hat. Vorgestellt hat das Berliner Medizintechnik-Startup einen chirurgischen Handschuh, der operierende Ärzte vor Verletzungen und Infektionen schützt und gleichzeitig ein sehr hohes Tastempfinden für akkurates Operieren wahrt. Damit kommt das Smart Wearable sowohl Ärzten als auch Patient*innen zugute.
©Smarterials Technology
Alltagshilfen für Hemiparese-Patient*innen
Die Designerin und Designforscherin Julia Danckwerth, die ihr Diplom in Fashion-Design an der Kunsthochschule Weißensee in Berlin gemacht hat und derzeit an der Bauhaus Universität in Weimar promoviert, wurde für ihre E-Health-Projekte mehrfach ausgezeichnet. Mit dem Projekt „Soft Sensors for Humans“ hat sie in Kooperation mit dem HemiHelp Deutschland e. V. verschiedene assistive Funktionen entwickelt, die in Kleidungsstücke integriert werden können und Hemiparese-Patient*innen im Alltag helfen. Die Kleidungsstücke aus der Kollektion können Menschen, die teilweise gelähmt sind z. B. vor Verbrennungen schützen oder einen Sturz der Trägerin / des Trägers erkennen und einen Hilferuf auslösen.
©Danckwerth Laboratory, Photo: Timon Beutel
Fitnessleggins für die richtige Yoga-Haltung
Gesundheitliche Beschwerden können auch durch Sport entstehen, vor allem wenn Bewegungen falsch ausgeführt werden. Hier setzt das US-Tech-Unternehmen Wearable X mit der smarten Yoga-Hose Nadi X an. Diese sorgt für eine richtige Körperhaltung beim Sport. Sie zeigt die effektivste Position beim Workout an. Die Fitnessleggings ist mit vibrierenden Stoffelementen versetzt, die kommunizieren, wann eine Körperstellung korrigiert werden sollte. Mit einer durch Bluetooth vernetzten App wird dann auf dem Smartphone angezeigt, was falsch ist und wie die Yoga-Position angepasst werden muss.
Smarte Socken für optimale Entlastung beim Laufen
Nicht für die Hände, sondern für die Füße hat das US-amerikanische Unternehmen Sensoria ein nützliches Wearable entwickelt. Die Smart Socken von Sensoria sind mit Sensoren ausgestattet, welche die Geschwindigkeit der Trägerin / des Trägers, die zurückgelegte Entfernung oder die Schrittlänge und -häufigkeit der Läuferin / des Läufers messen. Mit einer dazugehörigen App, werden diese Daten dann auf dem Smartphone angezeigt. So können Fitnessziele gesetzt und nachverfolgt werden. Die “smarten” Socken zählen jedoch nicht nur Schritte, sie messen auch die Druckverteilung im Fuß. Auf dem Smartphone wird dann z. B. angezeigt, ob die Trägerin oder der Träger das Gewicht eher auf die Ferse oder auf den Ballen legt. Aufbauend auf dieser Bewegungsananalyse kann die App Tipps für gesündere Bewegungsabläufe geben und somit z. B. übermäßigen Gelenkverschleiß durch Fehlbelastung verhindern.
Mehr Informationen
https://projektzukunft.berlin.de/news/news-detail/ghost-gewinnt-smart-wearables-x-smart-textiles-award/
https://smarterials.berlin/de/smarterials-technology/
https://www.danckwerth.com/soft_sensors.html
https://www.wearablex.com/products/nadi-x-pant?variant=37335539664
http://www.sensoriafitness.com/technology
https://projektzukunft.berlin.de/news/news-detail/isabella-hillmer-und-laura-buecheler-ueber-ghost/